Obwohl Scribus von allen DTP- oder Zeichenprogrammen wahrscheinlich das mit den meisten mitgelieferten Farbpaletten ist, fehlen offensichtlich einige wichtige Händler. Besonders fällt auf, daß Pantone (USA), HKS (Deutschland) und die japanischen Hersteller Toyo, DIC, und Focoltone nicht verfügbar sind – oder nicht verfügbar zu sein scheinen. Dies liegt nicht an Scribus, wir sind an diese und andere Hersteller herangetreten, um über Lizenz-Vereinbarungen zu verhandeln. Wie man an der Liste der Farbpaletten sieht, ist dies in vielen Fällen gelungen, endete aber bei diesen Herstellern ergebnislos. Unten zeigen wir ein paar Workarounds, wie man legal diese Farbmuster aus anderen Quellen bekommt und sie dann mit Scribus nutzen kann.
Wenn man eine Lizenz eines kommerziellen Programms hat oder eine Testversion heruntergeladen und installiert hat, die Musterdateien des benötigten Herstellers mitliefert (z.B. QuarkXPress, InDesign, Illustrator oder CorelDraw), kann man diese Dateien wahrscheinlich mit dem SwatchBooker in das Scribus-Format XML umwandeln. Eine Liste der unterstützten Formate gibt es auf der Homepage von SwatchBooker. Nach dem Konvertieren kann man die XML-Dateien installieren oder importieren.
Stellen Sie sicher, daß die Lizenz des Programms, dessen Musterdateien Sie umwandeln, das Konvertieren und/oder die Nutzung mit einem anderen Programm nicht verbietet.
Pantone ist weltweit bei weitem die wichtigste Firma, wenn es um standardisierte Farben geht. Die meisten ihrer Farbpaletten kann man umsonst herunterladen, installieren und wie im Scribus-Wiki beschrieben umwandeln.
In Deutschland und einigen Nachbarländern sind die »HKS«-Farben weit verbreitet. Traditionell gibt es vier Arten: K, N, Z, und E. Die Bedeutung der Buchstaben ist wie folgt:
Wenn man nicht an eine Musterdatei von einem anderem Programm kommt, ist noch nicht alles verloren. Zum einen sind die HKS K-Farben in der J&S K-Palette enthalten, auch wenn es kleinere Unterschiede zwischen HKS K und J&S K gibt. Falls man eine andere Palette braucht, findet man hunderte Online-Quellen der HKS-Farben, da viele deutsche Firmen (meist Druckereien) etliche HKS-Klassik-Farben auf ihren Homepages anbieten. Man muß allerdings aufpassen, da nicht alle Quellen vertrauenswürdig sind. Manche entsprechen den HKS-Farben nur ungefähr, während andere ganz genau sind. Ab Scribus 1.5.x sucht man am besten nach PDF-Dateien, die die komplette(n) Palette(n) in einer Datei enthalten. Wenn man die PDF importiert oder öffnet, hat man alle HKS-Farben automatisch, falls sie korrekt gespeichert sind.
Ob man tatsächlich mit HKS-Schmuckfarben arbeitet, kann man nur an dem Schmuckfarben-Symbol unter Bearbeiten > Farben und Füllungen (Bearbeiten > Farben bei 1.4.x) sehen.
Abgesehen von denen, die mit kommerzieller Software ausgeliefert werden, sind uns keine legalen Quellen frei verfügbarer Farbpaletten oder PS/PDF-Tafeln der Farben anderer Hersteller bekannt. Falls Sie von einer wissen, zögern Sie bitte nicht, das Scribus-Team über die Developer-Mailingliste zu informieren.